Mittwoch, 19. August 2009

1. Nachricht aus der weiten Welt

Gerade noch völlig im Stress mit allen Vorbereitungen und traurig durch die ganzen Abschiede von unseren Liebsten, sitzen wir jetzt in unserem Hostel in San Diego, trinken ein Bierchen und sind völlig entspannt :-)
Nun aber mal von Anfang an:
Gestern morgen ging es ja schon sehr früh (gegen 7) los zum Frankfurter Flughafen. Schon beim Check-In wollte das liebe Flugpersonal unsere Nerven auf die Probe stellen...So erklärten sie uns, dass der Flug leider hoffnungslos überbucht sei, und versuchten uns mit ein paar ganz netten Angeboten davon zu überzeugen, noch eine Nacht in Frankfurt zu verbringen und die Maschine am nächsten Tag zu nehmen. Nach kurzer Überlegung und vorallem im Hinblick auf Fabis...nennen wir es mal...leicht angespanntes Verhältnis zum Fliegen, war die Entscheidung aber schnell gefallen. Wir wollten den Tag der Abreise lieber nicht noch länger hinauszögern und somit gings auch schon bald los. Der Abschied war natürlich noch ziemlich traurig und uns beschlich doch ein etwas mulmuiges Gefühl, aber das wurde schnell wieder von Aufregung und Vorfreude verdrängt.
Beim Flug nach New York hat auch wirklich alles super geklappt. Es ging pünktlich los, es gab kaum Turbulenzen und der Service war wirklich super (Wir haben natürlich die kostenlose Verpflegung und das Entertainment-Programm ausgiebig genutzt ;-)) Trotzdem war dann nach 7 Stunden Flug auch langsam die Grenze des möglichen Stillsitzens erreicht...deshalb sind wir dann immer öfter aufs Klo getigert und haben dabei ein paar alberne Lockerungsversuche gestartet, da man aus erhöhten Sicherheitsmaßnahmen der USA nur noch für den Weg zur Toilette von seinem Sitz aufstehen durfte...
In New York gelandet, mussten wir uns dann ja erstmal den Sicherheitskontrollen unterziehen...hat zwar seine Zeit gedauert, aber eigentlich wars gar nichts besonderes. Es wurden halt noch Fingerabdrücke und ein schönes Foto von jedem gemacht (kaum zu glauben, dass jemand Fotos von Leuten haben will, die gerade 9 Stunden im Flugzeug gesessen haben...da ist wirklich niemand mehr fotogen ;-)), aber sonst nur der übliche Kram. Danach mussten wir erstmal unser Gepäck holen, um das dann direkt neu einzuchecken. Hierbei stellte dann die zuständige Frau in scheinbar typisch amerikanischer Art (durch ein ungläubiges Kopfschütteln ohne viele Worte) fest, dass wir für den folgenden Flug gar keine Boardkarte hatten...das Problem konnte sie allerdings durch einen Knopfdruck, der ihre Nerven sichtbar strapazierte, schnell beheben. Anschließend blieben uns noch knappe 5 Stunden (in New York war es zu dieser Zeit ja erst etwa 15 Uhr), um den New Yorker Flughafen unsicher zu machen...um unseren Körpern erstmal ein wenig Bewegung zu gönnen, erkundeten wir jeden Shop, den der Flughafen so zu bieten hat, und machten uns ein bisschen frisch (unglaublich was für ein Segen Zähneputzen sein kann). So langsam kam dann allerdings auch ein bisschen Müdigkeit auf, und wir machten es uns mit einem riesen Becher Icetea und was zu Essen in den gemütlichen Flughafen Sitzreihen bequem. Als es dann endlich Zeit für den Check-In wurde, war dann wieder der beliebte Spruch zu hören "The flight 749 to San Diego is overbooked. We need some volunteers...". Wir zogen die Möglichkeit zwar kurz in Betracht, noch ein wenig Zeit in New York verbringen zu können, aber da hier anscheinend noch nicht mal das Flugpersonal eine Ahnung hatte, wie es mit den "Volunteers" dann weitergehen sollte (eventuell haben wir es auch einfach nicht verstanden...), wollten wir lieber bei unserem Plan bleiben. Also: wieder ab ins Flugzeug. Da wir inzwischen jedoch schon einige Verzögerung hatten, waren jetzt andere Flugzeuge vor unserem mit dem Start dran..und noch mehr andere...und noch mehr...und dann kam auch noch "a little bit rain" dazu, der zu einem kurzen Startverbot führte...naja, nach 2 Stunden hoben wir dann endlich ab und das bisschen rain stellte sich als pure Untertreibung heraus. Der gesamte Himmel wurde in regelmäßigen Abständen von Blitzen erleuchtet...Fabi und ich einigten uns jedoch schnell darauf, dass das nur die Lichter vom Flughafen sein konnten...;-). Inzwischen lagen unsere Nerven auch ziemlich flach und wir waren einfach nur noch todmüde. Deshalb schafften wir es sogar einen Großteil der Zeit zu schlafen und dabei immer mal wieder unsere Beine aus dem Tiefschlaf zu wecken und unsere Nacken aus den unmöglichsten Positionen zu befreien.
Mitten in der Nacht (nach Pazifischer Zeitzone - also in Deutschland schon wieder vormittags) kamen wir dann endlich in San Diego an. Da holten wir dann noch schnell unser Gepäck und riefen beim Hostel an, damit die uns wie versprochen einen Transfer zum Hostel besorgten .Sie erklärten uns dann, dass wir ein bestimmtes Taxi nehmen sollten, das nur 15 $ kostet und dann vom Hostel direkt bezahlt wird...das stellte sich allerdings als gar nicht mal so einfach heraus, da wir mit dem ersten Schritt aus dem Flughafen von etwa 10 Taxifahrern überrumpelt wurden. Nachdem wir dann aber die 15 $ erwähnten, waren die meisten sofort weg und nur einer erklärte sich mit den Worten "I just wanna get out of here" bereit, uns zu fahren. Im Hostel angekommen, wollten wir einach nur noch in die Horizontale...30 Stunden auf den Beinen ist einfach nichts mehr in unserem Alter ;-). Der Typ an der Rezeption empfing uns dann allerdings mit der freudigen Nachricht, er könnte unsere Reservierung nicht finden. Wir standen nämlich erst für die nächste Nacht im Computer...Er war aber Gott sei Dank sehr bemüht und wir konnten in improvisierten "Feldbetten" draußen unter einem Pavillon schlafen...Das war uns jetzt auch alles egal, Hauptsache ins Bett. Die Nacht sollte ohnehin nicht sehr lang werden, da wir ja früh aufstehen wollten, um dem Jetlag halbwegs zu entkommen (Danke nochmal an Anne für den guten Tipp :-)) Als wir dann endlich lagen war sowieso nicht so richtig an schlafen zu denken, da um uns herum immer wieder kleinere Parties gestartet wurden und ab 5 Uhr dann auch alle paar Minuten ein Flugzeug gefühlte 3 Meter über unseren Köpfen vorbei flog, aber trotzdem konnte wir uns ein bisschen erholen.
Heut morgen waren wir dementsprechend auch schon vor dem Wecker auf den Beinen und konnten erstmal in Ruhe duschen. Und dann gabs unser erstes real american breakfast: Pancakes mit Ahornsirup, Haferbrei und Toast mit Rührei. Dazu wässriger Kaffee...also alles, was das Herz (eines Amerikaners) begehrt ;-). Hier lernten wir dann auch schonmal die ersten anderen Studis und so kennen. Gut gestärkt konnten wir dann also erstmal auf erste Entdeckungstour gehen...Als aller erstes war natürlich der Strand angesagt...ein bisschen den Sand unter den Füßen spüren und einigen Surfern bei ihren ersten Versuchen zuschauen. Ins Wasser haben wir uns noch nicht getraut, weil das Wetter zwar schon recht warm war, aber aufgrund sehr vieler Wolken noch etwas zu wünschen übrig lies. Das sollte sich aber auch schon bald ändern. Die Sonne kämpfte sich schnell durch die Wolkendecke und sofort wurde es richtig knackig warm. Aber jetzt gabs erstmal noch einges zu erledigen. Wir waren einkaufen und hatten uns danach für eine Tour nach Old Town und dann zur Uni mit einer ersten netten Bekanntschaft aus Oberösterreich verabredet. die Uni ist wirklich total schön...davon könnten sich die Marburger ruhig mal eine scheibe abschneiden ;-) Danach waren wir noch in Downtown und haben uns ein Handy besorgt und dann wars auch schon wieder später Nachmittag und wir machten usn auf den Weg zurück zum Hostel, weil wir abends noch auf einen Markt direkt vor der Tür wollten. Da haben wir dann noch lecker gegessen und ein paar Kleinigkeiten eingekauft...die Preise sind übrigens wirklich wie erwartet viiiel höher als in Deutschland...aber da werden wir bestimmt auch noch unsere Quellen finden.
Jetzt haben wir auch endlich unser richtiges Zimmer bezogen. Das teilen wir mit zwei anderen Jungs, die wohl ganz nett sind...allerdings ist der eine kaum da und der andere schläft nur ;-)
Wir werden jetzt wohl auch recht bald schlafen gehen...sind doch noch ein bisschen gerädert von der Reise...
Werdet aber bestimmt bald wieder von uns hören und vorallem bald die ersten Bilder zusehen bekommen...versprochen :-)

1 Kommentar:

  1. Hey ihr zwei,
    hoert sich doch alles total super an. Schon krass, dass ihr jetzt schon hier seit. Ich freu mich auf jeden Fall schon auf San Diego!!!
    Und es ist echt mal cool, dass ich mal auf der anderen Seite bin und nen Blog verfolge :-) Wie man sieht ist meine Motivation an einem Tiefpunkt, aber ich werd mich heute oder morgen doch mal aufraffen muessen um was zu schreiben.
    Schickt doch mal ne sms, damit ich eure Nummern hab.
    Lieben Gruss und super geniale erste Tage
    Stiepen

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